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Zeitungsartikel in der Stuttgarter Zeitung: „Ich wusste gleich: Hier bin ich richtig“


Lange Zeit kämpft Jasmin Hilger nach einer Operation mit starken Schmerzen. Im Krankenhaus Leonberg findet die Frau aus Schwieberdingen Ärzte, die ihr zuhören und helfen.


Artikel von Brunhilde Arnold

Foto von Simon Granville

Erschienen Leonberger Kreiszeitung / Stuttgarter Zeitung am 4.9.24



„Es ist schon wie eine Traumatisierung, die vielen Schmerzen in den letzten Jahren. Aber ich habe immer gewusst, irgendwann treffe ich die richtigen, die mir helfen können.“ Und Jasmin Hilger sollte Recht behalten damit. Nach langem Suchen hat sie Hilfe gefunden – und zwar im Krankenhaus in Leonberg. Die Chefärztin der Medizinischen Klinik für Gastroenterologie und Fachärztin für Innere Medizin, Barbara John, ist zu ihrer wichtigsten Anlaufstelle geworden, der Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Professor Wolfgang Steurer, hat sie operiert. Das Ergebnis: „Ich fühle mich wie in einem neuen Leben“, sagt die 57-Jährige aus Schwieberdingen heute. Ihren Dank macht sie nun öffentlich.

Hilger, sportlich aktiv und beruflich als Referentin der Geschäftsleitung eines internationalen Konzerns eine Powerfrau, erkrankte vor zehn Jahren an Krebs. Eine schwere Operation mit Entfernung von Organen folgte. „Ein abgedrückter Nerv führte zu einer einjährigen Lähmung meines rechten Beins“, erzählt sie. „Für mich als aktive Sportlerin eine Katastrophe.“ Aber sie kämpfte sich zurück und konnte wieder joggen und Rad fahren – wobei auch schon mal die Alpen überquert wurden.

Doch vor sechs Jahren musste sie sich erneut einer Operation unterziehen: Zur Behandlung einer Bauchwand-Hernie, also eines Bruchs in der Bauchwand, wurde ein Netz eingesetzt, das die Bruchstelle verschließen soll und dauerhaft mit der Bauchdecke verankert bleibt. „Ich habe das Netz von Anfang an als Fremdkörper gespürt“, erinnert sie sich. „Dann entwickelte ich schwerste Verdauungsprobleme, hatte oft unerträgliche Schmerzen und vertrug etliche Nahrungsmittel nicht mehr“, schildert sie. Fünf Wochen als chronische Schmerzpatientin in einer Schmerzklinik folgten.

Auch beruflich musste sie kämpfen, Dienstreisen wurden zur Tortur, erinnert sich Jasmin Hilger, die auch das Projektmanagement und die digitale Transformation in ihrem Unternehmen leitet, wie sie erzählt. Wegen der immer wieder phasenweise auftretenden Schmerzattacken musste sie auch mal zu Hause bleiben. Ihr Arbeitgeber hat das mitgetragen. „Es ist aber auch ein Geben und Nehmen“, sagt sie und betont, dass sie immer viel gearbeitet habe.

Die Beschwerden wurden immer schlimmer. „Am Schluss war die Nahrungsaufnahme das reinste Minenfeld, ich habe das Essen immer mehr eingestellt.“ Schließlich hörte sie zufällig davon, dass es im Leonberger Krankenhaus, das zum Klinikverbund Südwest gehört, eine gute Gastroenterologie geben soll. „Ich habe diese Spur verfolgt und so Frau Dr. John gefunden“, berichtet sie von dem Wendepunkt in ihrem Leben. Die Ärztin habe rasch gesehen, dass in ihrem Bauch etwas ist, das so nicht bleiben könne, schildert Hilger ihren ersten Kontakt mit der renommierten Medizinerin. Dr. John habe auch gleich den Chirurgen, Professor Steurer, der auch Ärztlicher Direktor des Leonberger Krankenhauses ist, informiert und sie bei ihm vorgestellt. Jasmin Hilger: „Ich wusste gleich, hier bin ich richtig.“

Nach dem ersten Kontakt mit den Ärzten des Leonberger Krankenhauses im Februar folgten viele weitere Untersuchungen. Eines Tages Anfang Juli wurden ihre Schmerzen so schlimm und anhaltend, dass sie notfallmäßig in die Klinik gehen musste. Wenige Tage danach wurde sie operiert. Ihr Darm sei mit dem Netz komplett verschlungen gewesen, erzählt sie. Bei der zweistündigen Operation sei alles wieder in die richtige Position gebracht worden. Eine Woche musste sie im Krankenhaus bleiben.

Vor Kurzem hatte sie eine Nachuntersuchung, die ihren positiven Eindruck von den seitherigen Begegnungen in Leonberg bestärkten. „Man kommt da nicht als Fall, sondern wird als Mensch wahrgenommen, zu dem man sagt, es ist toll, dass wir Ihnen helfen konnten“, schildert sie ihre Erfahrungen. Auch die anderen Klinikmitarbeiter und die Pflegekräfte auf der Station seien sehr freundlich und zugewandt. „Ich kann da gar nichts Negatives sagen“, betont sie.

In einem Brief an die Geschäftsführung des Klinikverbunds Südwest, der der Redaktion vorliegt, schildert sie ihre positiven Erfahrungen mit dem Leonberger Krankenhaus. „In Zeiten, in denen die Zukunft kleinerer Krankenhäuser oft diskutiert wird, unterstreicht meine Geschichte die unverzichtbare Rolle des Krankenhauses Leonberg für unsere Gemeinschaft“, sagt sie. „Sie verdeutlicht, warum eine hochwertige medizinische Versorgung in unmittelbarer Nähe so wichtig ist.“ Die beiden Ärzte, die ihr schließlich wieder zu einem fast schmerzfreien Leben verholfen haben, Barbara John und Wolfgang Steurer, „verkörpern das Beste, was moderne Medizin zu bieten hat: fachliche Exzellenz gepaart mit tiefer Menschlichkeit“, schreibt sie in ihrem Brief.

Die so gelobte Medizinerin sagt auf Nachfrage dazu, dass ihr ein solches Feedback viel bedeute, besonders in der heutigen Zeit, in der die Situation an den Kliniken schwierig sei. „Aber genau von solchen Sachen ernährt sich mein Beruf“, sagt sie mit Blick auf die Reaktion von Jasmin Hilger. „Das ist der Grund, warum ich ihn immer noch ausübe, nämlich zu sehen, dass ich durch Tüfteln und Zuhören noch Ärztin bin und helfen kann“, meint die Chefärztin, die jetzt seit neun Jahren in Leonberg tätig ist.

Ihre Erfahrungen in Sachen Gesundheit gibt Jasmin Hilger, die sich auch im betrieblichen Gesundheitsmanagement weitergebildet hat, schon seit einiger Zeit als selbstständiger Coach weiter. „Prävention ist mein Herzensthema. Wir müssen wieder in eine Art Bewusstsein über uns selber kommen. In Veranstaltungen und Seminaren erzähle ich über meinen Weg, teile mein Wissen und begleite Menschen als eine Art Lotse ein Stück weit.“

Artikel als PDF.

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